Beginn: 19:00 Uhr, Eintritt frei
Chichi to kuraseba – Das Gesicht des Jizô (2004)
Tragikomödie – Eine Geschichte nach dem Atombombenabwurf
in Hiroshima
99 Min., Japanisch mit deutschen Untertiteln
Regie: KUROKI Kazuo
Darsteller: MIYAZAWA Rie, HARADA Yoshio, ASANO Tadanobu
1948, drei Jahre nach dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima, sitzt die Erinnerung an das Geschehene noch tief. Die junge Mitsue arbeitet in einer Bibliothek, dort lernt sie Herrn Kinoshita kennen, der über die Auswirkungen der Atombombe forscht. Die beiden kommen sich näher und Herr Kinoshita macht ihr einen Heiratsantrag. Doch Mitsue ist noch zu sehr in der Vergangenheit verhaftet und weist ihn ab.
Als die Atombombe auf Hiroshima fiel, hat Mitsue viele Menschen verloren, die ihr nahestanden. Auch ihr Vater, zu dem sie ein sehr inniges Verhältnis hatte, war der Bombe zum Opfer gefallen. Mitsue fühlt sich schuldig, weil sie selbst überlebt hat, während ihr Vater und ihre Freunde gestorben sind, und sie verweigert es sich, glücklich zu sein. Da erscheint ihr die Vision ihres Vaters Takezô. Er tröstet sie, macht Späße und ermutigt sie, ihre Gefühle zuzulassen. Mit Hilfe ihres Vaters gelingt es Mitsue allmählich, ihre Schuldgefühle und ihre Ängste zu überwinden.
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Durch den Atombombenabwurf auf Hiroshima am 6. August 1945 kamen bis Ende 1945 etwa 140 000 Menschen ums Leben. Die Überlebenden der Bombe, die hibakusha, mussten nicht nur eine neue Existenz aufbauen, sie hatten auch mit Krankheit und psychischen Folgen zu kämpfen. „Das Gesicht des Jizô“ basiert auf einem Theaterstück von Inoue Hisashi und beschreibt die Ereignisse von vier Tagen im Leben von Mitsue, vermischt mit Rückblenden und Visionen.
Der 2006 verstorbene Regisseur Kuroki Kazuo machte sich in den 50er Jahren mit Dokumentarfilmen einen Namen, später arbeitete er als unabhängiger Filmemacher und war Mitglied der Art Theater Guild. „Chichi to kuraseba“ ist der letzte Teil einer Trilogie über die Zeit des Zweiten Weltkriegs, seinem sogenannten „Kriegs-Requiem“. Dazu gehören noch „Ashita“ (Morgen) aus dem Jahr 1988 und „Utsukushii natsu kirishima“ (1945, Sommer eines Jungen) von 2003.