Am Dienstag, 18. Februar 2014, von 13:30 Uhr - 17:00 Uhr
Als Japan nach langer Zeit der Abschottung Mitte des 19. Jahrhunderts seine Tore gegenüber dem Ausland wieder öffnete, fand auch die moderne westliche Medizin Eingang in das Land. Vor allem die deutsche Medizinwissenschaft stand dabei im Fokus, was viele angehende japanische Ärzte dazu veranlasste, in Deutschland Medizin zu studieren.
Einer von ihnen war MORI Ôgai, der später als Schriftsteller berühmt wurde. Nach seinem Studium an der medizinischen Fakultät der heutigen Universität Tokyo begann er, sich mit Präventivmedizin zu befassen und insbesondere mit der Hygieneforschung. Von 1884-1888 studierte er in Deutschland u.a. bei Robert KOCH sowie Max von PETTENKOFER und brachte anschließend die Gesundheitswissenschaften nach Japan. Bis etwa in die 1980er Jahre war Deutsch so etwas wie die „offizielle“ Sprache unter japanischen Medizinern. Der Einfluss Deutschlands auf diesem Gebiet ging jedoch allmählich zurück, sodass heute die amerikanische Medizinwissenschaft in Japan vorherrscht.
Public Health, also Gesundheitswissenschaften und –vorsorge, hat eine wichtige Rolle in der Bekämpfung von Infektionskrankheiten gespielt. Neu entstehende Krankheiten und umweltbedingte Erkrankungen wie Allergien, die sich weltweit verbreiten, bringen jedoch neue Herausforderungen. Um sie nachhaltig zu bekämpfen, bedarf es im Bereich des Public Health zusätzlich neuer, globaler Ansätze.
Das Symposium soll Gelegenheit dazu bieten, über die bisherige gesundheitswissenschaftliche Forschung in Deutschland und Japan zu reflektieren und neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit beider Länder auf diesem Gebiet zu diskutieren.
Konferenzsprachen sind Deutsch, Japanisch und Englisch.