Bis heute gilt Mishima Yukio (1925-1970) als der weltweit meistgelesene japanische Autor. Über Jahrzehnte bis in die Gegenwart hat er das Bild japanischer Kultur und Literatur im Ausland geprägt. Was seine Wirkung aber einzigartig macht, ist sein Impakt auf viele prominente Künstler und Intellektuelle in aller Welt. Mishima inspirierte Filme, Theaterstücke, Ballette, Opern und Literatur in unterschiedlichsten Formen. In Japan selbst beobachten wir ein neues Interesse an diesem Autor. Mishima bewegte sich frei zwischen Elite- und Subkultur und bediente sich vieler Genres. Wandelt sich das Bild dieses Autors, der lange als radikal reaktionärer Künstler galt, zum Inbegriff eines ‚coolen’ Japaners? Was an ihm inspirierte Künstler aus aller Welt? Und wo liegen die Quellen von Mishimas Kreativität?
Die Tagung, 40 Jahre nach seiner spektakulären Selbstentleibung, setzt sich zum Ziel, das Faszinosum – und die Problematik – dieses Autors zu erkunden. In ihrem ersten Teil soll einem breiteren Publikum der Widerhall von Mishimas Schaffen in der internationalen Kulturszene vorgestellt werden. Im zweiten, stärker wissenschaftlich ausgerichteten Teil geht es um die Verflechtungen von Mishimas Werk mit anderen Literaturen und Kulturen in Europa und Ostasien.