Eröffnung: Freitag, 7. November 2008 um 19:00 Uhr
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 10 Uhr bis 17:00 Uhr, Freitag 10 Uhr bis 15:30 Uhr
Ausstellungsdauer: bis 16. Januar 2009
SANO Aenne - Eine Pionierin der Privatinitiative für internationalen Austausch.
Aus dem verborgenen Leben einer deutschen Frau im Dorf Ibuka.
Gut organisierter internationaler Austausch ist heutzutage fast eine Selbstverständlichkeit. In früheren Zeiten aber hatte Frau SANO, nur auf sich allein gestellt, viele Schwierigkeiten zu bewältigen. In diesem Sinne war sie eine echte Pionierin.
Die in Köln geborene Änne Gerber, später SANO, wuchs in Hannover auf und studierte auch dort. 1922-33 war sie beim Verlag Hellasberg in Berlin beschäftigt, 1933 ging sie zum Japanisch-Deutschen Kulturinstitut Kyôto als Lehrerin für deutsche Sprache. Dort heiratete sie den Wirtschaftswissenschaftler SANO Kazuhiko, Professor an der jetzigen Universität Kôbe. 1945 wurde die Familie kriegsbedingt nach Ibuka (seit 1954 durch Gebietsreform zu Minokamo) evakuiert, einem kleinen Dorf in der Präfektur Gifu. Frau SANO arbeitete dort an der Universität Gifu als Dozentin für deutsche Sprache. 1953 wurde sie für ein Jahr Direktorin einer Oberschule, danach begann sie eine Tätigkeit an der Universität Aichi als Sprachdozentin.
Trotz dieser pädagogischen Tätigkeiten blieb ihr Hauptanliegen immer der Kontakt mit den Menschen ihres Dorfes. Sie lernte die japanische Kultur kennen, und machte ihrerseits Schüler, Hausfrauen, Studenten und Mediziner mit der deutschen Sprache und Kultur bekannt – so war sie eine Brückenbauerin für die Menschen. Ihre Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet; z. B. mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz und dem Sozialpädagogik-Preis der Präfektur Gifu.
Die ausgestellten Fotodokumente, Handschriften und Briefe zeigen, wie SANO Änne mit den Menschen und für die Menschen gearbeitet und unter ihnen gelebt hat.