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Symposium: Balanceakt Familienzeit – Berufszeit: Zeitpolitische Herausforderungen und Perspektiven in Japan und Deutschland

SCHWERPUNKT: DEMOGRAFIE
Termin: 17.09.12 - 18.09.12
Veranstaltungsort: JDZB
Kooperation: Universität Tsukuba; Universität Gießen

In unserem subjektiven Empfinden wird Zeit immer mehr zu einem kostbaren Gut und zwar als Folge der deutlichen Verschiebungen in der zeitlichen Architektur innerhalb der japanischen und deutschen Gesellschaft, die „ungeachtet von kulturellen Unterschieden“ verstärkt auf Flexibilität, Mobilität und Beschleunigung setzen. Doch wofür wollen wir uns in unserem Alltag optional überhaupt Zeit nehmen? Für den Beruf? Für uns selbst? Für unsere Partnerschaft? Für Kinder? Berufstätige Eltern sind heute diejenigen, welche die größten Zeitnöte haben. Sie sind in besonderer Weise mit den unterschiedlichen Zeitlogiken und Anforderungen verschiedener institutioneller Taktgeber wie Betrieb, Kindertagesstätte, Schule oder Behörden konfrontiert, die mit familialen und individuellen Zeitbedürfnissen nach Ruhe, Entspannung und sozialen Kontakten in eins gebracht werden müssen.  

Unter Rückgriff auf repräsentative Studien aus beiden Ländern und Erkenntnisse und auf  dem 8. Familienbericht, der sich in Deutschland explizit dem Thema „Zeitpolitik“ gewidmet hat, werden zunächst aktuelle Trends der Familienentwicklung nachgezeichnet. Darüber hinaus geben qualitative Befunde aus der Zeitforschung darüber Auskunft, wie Zeitarrangements im Alltag hergestellt werden und dass es hier wie dort nach wie vor Mütter sind, welche hier wie dort die komplexe Verantwortung für die verlässliche Gestaltung familialer Zeitmuster tragen. Dabei wird deutlich, dass Zeitkonflikte und häufig artikulierter Zeitstress vor allem durch unterschiedliche Anforderungen externer Taktgeber gegenüber den einzelnen Familienmitgliedern oder aber durch fehlende familienunterstützende Dienste hervorgerufen werden, die individuell austariert werden müssen. Mütter sind wahre „Jongleurinnen des Alltags“, indem sie die verschiedenen Zeiten der Familienmitglieder ausbalancieren und gemeinsame Familienzeiten organisieren, allerdings oft um den Preis des kompletten Rückzugs aus dem Erwerbsleben. Und wie ergeht es engagierten Vätern in Japan und Deutschland, die ihre Partnerin unterstützen und Zeit mit ihren Kindern verbringen wollen?

Welche Lösungsansätze gibt es in beiden Gesellschaften, damit Familienalltag überhaupt gemäß individueller Sinnsetzungen und objektiver Anforderungen zwischen Beruf und Familie befriedigend gestaltet und familiale Qualitätszeit hergestellt werden kann? Es wird herausgearbeitet, dass verlässliche familienbezogene Dienste im Generationenzusammenhang und entlang der Familienbiographie von Nöten sind, Menschen aber auch Zeit brauchen, um Familie leben zu können. Andernfalls kommt es zu einer Abwahl dieser Lebensform, zu Kinderlosigkeit oder zu Zeitkonflikten, welche Partnerschafts- und Eltern-Kind-Beziehungen und letztlich den Generationenzusammenhang gefährden können. Die Diskussion um eine notwendige Neujustierung von zeitlichen Bedingungen im Familienalltag reduziert sich bislang vor allem auf die beiden Pole „Arbeitswelt“ und „Kinderbetreuung“. Bei aller Bedeutsamkeit dieser beiden Taktgeber kommt darüber auch der zeitlichen, räumlichen und infrastrukturellen Organisation des familienrelevanten lokalen Nahraums eine große Bedeutung für die zeitliche Alltagsorganisation von Familien zu. Es werden folglich neue Herausforderungen an die lokale Zeitpolitik formuliert: Hier geht es sowohl um ein neues Zeitbewusstsein lokaler Entscheidungsträger als auch um eine ressortübergreifende Koordinierung von familienrelevanten Zeittaktgebern im Wohn- und Lebensumfeld und um die Stärkung sozialer Netze, damit Familienalltag gelingt. Es reicht folglich nicht aus, Eltern individuell zu einem besseren Zeitmanagement zu befähigen. Vielmehr müssen sich Zeitpolitiken von Unternehmen und den familienrelevanten Taktgebern im Wohnumfeld grundlegend verändern. Bislang steht hinter jedem engagierten Arbeitnehmer idealtypisch eine Partnerin, die als „Backup-office“ funktioniert und ihm den Rücken von der generativen Sorgearbeit frei hält und den Alltag mit den Kindern organisiert. Die „Hausfrau“ im Kopf vieler Arbeitgeber entspricht allerdings längst nicht mehr der Realität. Unternehmen, Städte und Gemeinden müssen sich mental darauf einstellen, dass Familienfreundlichkeit im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte mehr und mehr zu einem harten Standortfaktor wird.

Im letzten Teil der Tagung werden die „dunklen Seiten“ von Familie beleuchtet: Wo liegen die Ursachen für Überforderung und Gewalt in der Familie? Welche Konzepte werden in Japan und Deutschland diskutiert und umgesetzt, um diese Phänomene einzudämmen?

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 p1459-programm.pdf (116 K)
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